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3/2/2017

Bleisure - wenn die Dienstreise zum privaten Urlaub wird

Die Unterteilung von Arbeit und Freizeit verschwimmt zunehmend. Auch bei Geschäftsreisen scheint eine strikte Trennung zwischen beidem oft nicht mehr möglich

Die Möglichkeit, das Geschäftliche mit dem Privaten zu verbinden ist vor allem bei der Generation der “Millennials” sehr beliebt. “Bleisure” nennt sich der andauernde Trend, bei dem die Geschäftsreise um einige Tage um privaten Urlaub verlängert wird. Diesen Trend möchten wir im folgenden Beitrag beleuchten.

Zahlen zum Trend

In einer Umfrage von “The Global Business Travel Association” gaben 67% der Befragten Business Traveller an, es sei ihnen wichtig die Möglichkeit zu haben, ihre Reise privat zu verlängern. Bisher haben jedoch nur etwa 36% die Gelegenheit für eine Verlängerung des Business Trips genutzt. Besonders beliebt ist das Konzept bei der Altersgruppe zwischen 20-25 Jahren. In Bezug auf das Geschlecht, verlängern Frauen ihre Geschäftsreise eher als ihre männlichen Kollegen. Zudem steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Business Trip mit Freizeit verbunden wird, je entfernter die Business Destination vom eigentlichen Wohnort ist.

Gut für den Arbeitnehmer. Gut für das Unternehmen

Die Möglichkeit, die Geschäftsreise mit einem privaten Städtetrip zu verbinden, ist verlockend- wo doch der Flug schon bezahlt ist und länger Aufenthalte als weniger stressig empfunden werden. Studien wie die von CTM Travel legen zudem nahe, dass sich Bleisure Trips nicht nur für den Reisenden, sondern auch für den Arbeitgeber auszahlen. So ist der Arbeitnehmer während der Arbeitszeit konzentrierter und dazu bereit täglich länger zu arbeiten, wenn er weiß, dass er im Anschluss noch genügend Zeit für Sightseeing und andere Freizeitaktivitäten hat. Eine Verlängerung der Geschäftsreise in Gesellschaft von Partnern, Familie oder Freunden steigert zudem die Work-Life-Balance.
Zusätzlich spielt die Art der Unterbringung auf Geschäftsreisen eine entscheidende Rolle für den Erhalt einer guten Work-Life-Balance. Serviced Apartments können hier einen entscheidenden Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität während der Reise leisten. Im Kontrast zum klassischen Hotelzimmer bieten Serviced Apartments mehr Platz, Komfort und Flexibilität. Kleidung kann bequem im Schrank verstaut werden, ein Wohnzimmer zum gemeinsamen genießen der freien Zeit steht zur Verfügung und auch Mahlzeiten können in der eigenen Küche selbst zubereitet werden. Ein Aufenthalt ist von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Monaten möglich, sodass lästiges ständiges Kofferpacken der Vergangenheit angehört. Das Geschäftliche lässt sich leicht mit dem Privaten verbinden: Bei einem Bleisure Trip können Kollegen, Freunde oder Familienmitglieder problemlos gemeinsam im gleichen Serviced Apartment untergebracht werden.

Private Nutzung von Bonusmeilen

Viele Business Traveller häufen über Jahre zahlreiche Bonusmeilen bei Vielfliegerprogrammen an. Die dienstlich “erflogenen” Meilen können nach Absprache mit dem Arbeitgeber auch privat genutzt werden. Vorab sollte jedoch unbedingt der Arbeitsvertrag auf entsprechende Regelungen geprüft werden. Ist die private Nutzung von Bonusmeilen vertraglich nicht geregelt, muss eine ausdrückliche Erlaubnis vom Vorgesetzten eingeholt werden. Wird diese Erlaubnis nicht eingeholt, so gleicht die private Nutzung geschäftlich erlangter Bonusmeilen einer Straftat.

Abrechnung von Bleisure Reisen

Um die Abrechnung im Anschluss an die Reise so reibungslos wie möglich zu gestalten, sollten einige Punkte beachtet werden. Viele Unternehmen haben eine Verlängerung der Dienstreise bereits in ihre Firmenpolitik integriert. Daher sollte eine private Verlängerung der Geschäftsreise bereits im vorhinein mit dem Vorgesetzten abgestimmt werden. Generell gilt:Trennen Sie die geschäftlichen Belege von Beginn an von ihren privaten Ausgaben. So ersparen Sie sich eine mühsame Aufteilung der Belege nach Ihrer Reise. Am einfachsten ist es, zwei getrennte Kreditkarten zu verwenden. Bei der Reisekostenabrechnung lassen sich die Belege dann einfach in privat und geschäftlich aufteilen. Unter bestimmten Umständen können die Reisekosten auch von der Steuer abgesetzt werden. Hierfür muss der geschäftliche Anteil der Reise mindestens 10 Prozent betragen. Sind mehr als 90 Prozent auf dienstliche Gründe zurückzuführen, gibt es den vollen Steuerabzug.

Entstehen aufgrund einer verfrühten Anreise bzw. einer verspäteten Abreise erhöhte Kosten, so muss der Arbeitnehmer für den Differenzbetrag selbst aufkommen. Hierzu ist ein Vergleichsangebot einzuholen.Gleiches gilt wenn mit einer Begleitperson gereist wird und somit ein Doppelzimmer benötigt wird. Der Arbeitgeber ist lediglich dazu verpflichtet für ein Einzelzimmer aufzukommen.

Fazit: Das Konzept Bleisure in die Firmenpolitik zu integrieren, kann Unternehmen nicht nur helfen Bewerber zu gewinnen, sondern auch die Work-Life-Balance der Mitarbeiter zu erhalten und somit eine dauerhafte Leistungssteigerung während Geschäftsreisen zu erreichen.

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